Verwegene Wette
Konklusion
Ausbruch, Aufbruch. Die ersten, ganz einfachen persönlichen Aktionen sind auf den vorangegangenen Seiten beschrieben. Nötig sind für jede und jeden Einzelnen: Wagemut zeigen, den ersten Schritt zu tun, egal, ob man bereits weiss, wohin der Weg führen wird. Wichtig sind Frischluftgewinn im wahrsten Sinne des Wortes und Bewegung, dies im -übertragenen Sinn. Sind wir einmal gestartet, fällt das Laufen leichter. Und laufen müssen wir. Dürfen wir. Ein Fenster der Möglichkeiten ist gerade jetzt offen – wer weiss, wie lange.
Den Ausweg aus der Pandemie-Müdigkeit der Bevölkerung sieht die WHO im Einbezug derselben in alle Entscheidungen und in die nächsten Schritte. Wer integriert wird, bleibt nicht abseits liegen. Wer mitbestimmen kann, wird nicht abgehängt und zum gedanklichen Aussenseiter. Als zweiten Erfolgsfaktor ist die Innovation zu nennen. Sie bleibt immer wichtig. In jeder Beziehung. Auch sie ist nur mit Wagemut zu haben. Drittens wird es aktuell nicht reichen, den Menschen zu sagen, dass sie nicht gemeinsam Weihnachten feiern dürfen, weil sie ansonsten ihre Gesundheit riskieren würden. Stattdessen müssten Städte und Gemeinden mit ihren Bürgerinnen und Bürgern neue Formen finden, wie alle sicher feiern können. Dieser hochemotionale Termin ist der ultimative Test in diesem schwierigen Jahr. Daran wird sich messen lassen, wer seine Stadt oder Gemeinde wirklich gut managt.
Was aber wird 2021 werden?
Nur drei Themen seien hier kurz angetippt.
Gehen wir davon aus, dass sich auf dem weiten Feld der Gesundheit eine umfassendere Betrachtung durchsetzen wird. Zusammenhänge zu erkennen wird wichtiger , und damit werden auch die entsprechenden Angebote für eine vernetzte, mit allem zusammenhängende Gesundheit attraktiver. Es ist nicht verwegen zu behaupten, dass nach der Lehre aus diesem Jahr die bisherige Privatsache Gesundheit öffentlich relevanter wird. Mit guten und schlechten Folgen. Gut vielleicht, dass die Prävention in der Gesellschaft weit mehr Anhängerinnen und Anhänger findet wird als bisher.
Im Tourismus, der Luzern besonders betrifft, erwarten gescheite Köpfe, dass künftig die Qualitäts- und vor allem die Sicherheitsfrage höher gewichtet wird denn je. Zumindest zu Beginn einer weltweit wieder langsam einsetzenden Reisetätigkeit. Die Angebote dafür müssen bereitgestellt werden. Luzern und die Zentralschweiz werden sich überlegen müssen, wie diese aussehen könnten.
Auf gesellschaftlicher Ebene schliesslich ist der Rückzug ins Private offensichtlich. Die entsprechenden Lebens-, Denk-, Bildungs-, Kommunikations- und Konsumformen werden dieses Private wieder ins gesellschaftliche Licht der Öffentlichkeit katapultieren. Absurd, aber so wird Privates öffentlicher als je zuvor sein. Wetten, dass in diesem Spannungsfeld Tugend und Moral noch an Bedeutung zulegen und den politischen Diskurs vollständig prägen werden?
Es bleibt spannend.